Tagesbetreuung Hebel

Aufgabe: Offener Wettbewerb für eine Tagesbetreuung mit 3 Einheiten
Ort: St. Gallen
Auslober: Stadt St. Gallen
Status: Anerkennung
Landschaftsarchitekt: Bernhard Zingler

Das familienfreundliche Quartier St. Georgen liegt im Süden der Stadt St. Gallen, nahe dem Erholungsgebiet «3 Weihern». Es ist geprägt durch grossbürgerliche Mehrfamilienhäuser aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die hochwachsenden Wohnhäuser verteilen sich in einem reichen Grünraum und definieren fliessende Freiräume.
Das Projekt «Baumhuus» reagiert auf die spezifische Parzellenform und den wertvollen Grünraum, indem die Horteinheiten und Nebenräume in der Vertikalen auf vier Geschosse organisiert werden. Dadurch entsteht ein Neubau mit kleinem Fussabdruck, der sich mit seiner hochgewachsenen Proportion an den benachbarten Wohnhäusern orientiert. Durch Vor- und Rücksprünge verschränkt sich der Baukörper mit der Umgebung. Ganz bewusst verzichtet das polygonale Volumen auf Bezüge oder Parallelen, um sich in den Grünraum einzupassen und Raum für den reichen Baumbestand zu schaffen. Die abgeknickte Fassade verstärkt die Vertikalität und Feingliedrigkeit des Neubaus und lässt diesen kleinmassstäblich erscheinen.
Der Ausdruck des Projekts lehnt sich an die vernakuläre Architektursprache des bestehenden Bauernhauses, an dem Pavillonbau des nahen Frauenbads Dreilinden oder an einem Baumhaus an. Die dunkle Holzfassade wird durch eine übergeordnete, vertikale Struktur spielerisch rhythmisiert, ähnlich hochgewachsener Bäume eines Waldes. Durch die reduzierte Farbgebung nimmt sich der Neubau zurück und dient der Natur als Hintergrund.
Auf jedem Obergeschoss befindet sich je eine Horteinheit. Die Aussentreppe führt auf grosszügige Vorbereiche, die den einzelnen Einheiten als eigener, gedeckter Aussenbereich mit Bezug zum Garten dient. Hier treffen sich die Kinder und tauschen sich aus, in Kleingruppen kann auch gespielt oder gegessen werden.
Der grosszügige Eingang führt zum polygonalen Garderobenbereich, der als Herzstück des Gebäudes als Versammlungsort dient. Dank dem Fassadenornament tritt das Licht gefiltert ein, es entsteht eine intime Atmosphäre. Ausgehend von der Garderobe entwickelt sich eine fliessender Raum um die Service-Kerne. Die Vor- und Rücksprünge erzeugen spannende Räume, die es zu entdecken gilt und vielfältig nutzbar sind. Es entstehen Rückzugsorte für ruhige Tätigkeiten, aber auch offene Bereiche für das gemeinsame Spiel. Vielfältige Sichtbezüge im Innenraum, aber auch in den Aussenbereich, stärken das Gemeinschaftsgefühl und ermöglichen dem Betreuungspersonal eine maximale Übersicht. 

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