Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt Bern

Aufgabe: Offener Wettbewerb für einen Neubau
Ort: Münchenbuchsee
Auslober: AGG Kanton Bern
Status: 1. Preis
ARGE: STUDIOMORI KNTXT
Tragstruktur: WaltGalmarini
Landschaftsarchitekten: Schmid Urbscheit

Der kompakte Baukörper, vom Moosrainweg hin zu den Bahngeleisen ragend, mittig auf die Parzelle gesetzt, fügt sich städtebaulich mit überraschender Leichtigkeit ins Gelände ein. Die beiden Prüfhallen werden nebeneinander auf dem Strassenniveau platziert, der Haupteingang der SVSA zum südlich gelegenen Hang geschoben, liegt eine Ebene höher. Dazwischen befindet sich die Durchfahrt und die Einfahrt zur Einstellhalle. Im aufgesetzten Geschoss ist die Verwaltung attraktiv um zwei Innenhöfe organisiert.
Auf den, durch die Setzung freibleibenden, grosszügigen Aussenflächen im Westen und Osten des Gebäudes werden die funktional anspruchsvollen Verkehrsbewegungen sehr selbstverständlich, ohne Stützmauern bauen zu müssen, organisiert. Mit dem Anheben des Eingangs auf das höhere Niveau werden die Be- reiche mit starkem und ruhigem Verkehrsfluss entflochten und der von Süden herabfallende Hang gänzlich belassen.
Der konstruktiv zelebrierte, rundum verglaste Skelettbau aus Holz schafft eine starke Identität und erlaubt, im Inneren wie auch aussen, durch seine Klarheit eine einfache Orientierung. Vier zentral angeordnete Erschliessungskerne in Beton, erweitert um zwei an der nördlichen Fassade liegende Fluchttreppenhäuser, erschliessen die Geschosse. Sie verbinden diese am Geländesprung zum Haupteingang ebenso wie die Expertenräume zwischen den beiden grosszügigen Prüfhallen direkt mit den darüberliegenden Büros. Die Prüfhallen werden durch geschickt angeordnete Stützen getragen.
Der Haupteingang präsentiert sich, etwas diskret, an der Westfassade und lädt in die grosszügige über zwei Geschosse organisierte Schalterhalle ein. In Form des Mitarbeiterzugangs gibt es auch von Osten her einen direkten Zugang mit direktem Anschluss an den Veloweg und die Veloabstellplätze.
Das Bürogeschoss ist um zwei üppig bepflanzte, begehbare Innenhöfe organisiert, aus welchen mittels Oberlichtern zentral Tageslicht in die Prüfhallen geführt wird. Am südlichen Innenhof sind die öffentlichen Schalter-, Konferenz- und Gastronomiebereiche angeordnet, am nördlichen die intern genutzten Büros. Die gut durchdachte Organisation ermöglicht die internen Verbindungen mittels sehr kurzer Wege unter dem Motto die verschiedenen Benutzer im Haus zu einer Einheit zusammen zu führen. Die Einstellhalle und die Nebenräume im Untergeschoss werden über die, in der gedeckten Durchfahrt liegenden, mit den Prüframpen kombinierten Zufahrten erreicht.
Das Projekt weist einen verhältnismässig grossen Anteil an Grünflächen auf. Vor allem im Osten und Westen bieten grosszügige Grünflächen viel Potential für die Entwicklung wertvoller Lebensräume und die ökologische Vernetzung.
Konstruktiv ist der Holzbau so konzipiert, dass eine vertikale Erweiterung möglich ist.

«Einer für Alle» ist die präzise Zusammenfassung des Konzeptansatzes, sowohl durch seine städtebauliche und konstruktive Klarheit wie auch durch die funktionale und räumliche Organisation. Aussen wie innen vermag das Projekt in hohem Masse zu überzeugen. Alle Nutzungen werden unter einem gemeinsamen Dach vereinigt. Es wird in einem heterogenen Umfeld eine wohltuende Identität für das SVSA geschaffen.

AUSZUG JURYBERICHT

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